Die wesensgemäße Bienenhaltung zeichnet sich aus durch:

 

Vermehrung über den Schwarmtrieb

Ein Bienenvolk entscheidet nach seinem Entwicklungsstand selbst, ob es sich vermehren möchte. Sobald ein Volk in Fülle lebt, also viele Bienen, viel Brut und einen Überfluss an Vorräten hat, zieht es eine junge Königin auf, das Volk teilt sich und die alte Königin zieht mit einem Teil des Bienenvolkes aus dem Bienenstock aus (Schwärmen), um eine neue Behausung zu suchen. Die junge Königin bleibt mit den restlichen Bienen zurück. In den Schwarmprozess wird allenfalls in notwendigen Fällen durch eine Schwarmvorwegnahme eingegriffen.

 

Eine künstliche Königinnenzucht ist damit überflüssig. Eine Schwarmverhinderung erfolgt nicht.

 

natürliche Königinnenbegattung

Die junge Königin wird auf Ihrem Hochzeitsflug von bis zu 25-30 verschiedenen Drohnen auf natürlichem Wege begattet. Eine künstliche Besamung ist also nicht erforderlich.

 

Bienenstandort

Die Bienenvölker stehen an zwei ruhigen Standortorten rund um Dinkelsbühl (westliches Mittelfranken, Bayern). In „normalen Bienenjahren“ ist an beiden Bienenständen eine ausreichende Eigenversorgung der Völker durch ein vielfältiges Trachtangebot gewährleistet.

 

Um Störungen und damit Stress für die Völker zu vermeiden, wird auf Wanderungen verzichtet.

 

Es wird darauf geachtet, dass zwischen den einzelnen Bienenvölkern ausreichend Abstand besteht. So werden max. 6 Völker pro Standort in 2er Gruppen aufgestellt.

Bienenwohnung

Die Bienenbehausungen (Beuten) sind aus Holz und im Innenraum unbehandelt. Die Bienen kleiden den Innenraum selbst mit Propolis aus, um Keime und Erreger fernzuhalten..

Die Größe der Beuten ist so gewählt, dass sich das Bienenvolk in seiner Gesamtheit in einem ungeteilten Raum ausbreiten und darin eigene Honigvorräte anlegen kann. Es findet keine Teilung des Brutnestes statt.

 

Die Bienen errichten ihr Wabenwerk selbst aus sich heraus, sog. Naturwabenbau. Dabei schwitzen die Bienen kleine Wachsblättchen aus ihrem Hinterleib aus dem das filigrane Wabenwerk gebaut wird. Für den Bau von Waben verbraucht das Bienenvolk mehr Honig. Vorgeprägte Wachsplatten mit genormten Zellmustern (Mittelwände) zur Beschleunigung der Völkerentwicklung und Steigerung des Honigertrages werden nicht verwendet.

Zum Einsatz kommen ausschließlich Bienen aus regionaler Herkunft, die somit widerstandfähig und standortangepasst sind. Begonnen habe ich meine Bienenzucht mit der „dunklen Biene“ – sog. Apis mellifera mellifera, unserer ursprünglichen einheimischen Honigbiene.

 

Völkerführung:

Es wird auf den Einsatz von Absperrgittern verzichtet, welche dazu benutzt werden die Königin daran zu hindern in den Honigraum zu gelangen und dort Eier abzulegen. Ziel dieser Maßnahme ist auch die Steigerung des Honigertrages. Um dennoch einen brutfreien Honigraum - auch ohne Aussperren der Königin - zu erhalten, ist eine intensive und genaue Beobachtung des Bienenvolkes und dessen Entwicklung erforderlich, um die Honigräume zum richtigen Zeitpunkt auszusetzen.

 

Alle Bienen – Königin, Arbeiterinnen und Drohnen - dürfen sich im gesamten Bienenstock frei bewegen.

 

Es wird den Völker nur der Überschuss an Honig entnommen. Honig, den das Bienenvolk zur Überwinterung benötigt, wird im Volk belassen.

 

Der Königin werden weder die Flügel geschnitten, noch wird sie gezeichnet.

 

Die männlichen Bienen (Drohnen) dürfen im Volk verbleiben, um durch eine größere genetische Vielfalt bei der Begattung für mehr Vitalität der Völker zu sorgen. Es findet keine Unterdrückung der Drohnenbrut – als unnötige Fresser – statt.

 

Honigverarbeitung

Sobald der Honig reif ist, werden die Honigwaben früh morgens aus den Beuten entnommen und zeitnah entdeckelt und geschleudert. Nach dem Abschäumen wird der Honig direkt in Gläser abgefüllt.

 

Der Honig wird nicht erwärmt oder getrocknet.

 

Die Honigverarbeitung erfolgt in meinem neu gebauten Schleuderraum. Strom für die Verarbeitung beziehe ich über unsere hauseigene Photovoltaikanlage bzw. aus Ökö-Strom.

 

Fütterung

Dem Winterfutter wird Bienenhonig zugesetzt, sodass die Bienen einen Teil ihres Honigs zurückbekommen.

 

Bienengesundheit

Die Behandlung gegen die Varroa-Milbe erfolgt ausschließlich unter Einsatz von Naturstoffen (Ameisensäure, Oxalsäure) oder biophysikalischen Verfahren.